Die Behandlung in der Krankenpflege und Altenpflege ist für Muslime nicht immer ganz einfach. Vielen Einrichtungen fehlt es an qualifiziertem Personal. Denn nicht nur die Sprache ist in diesen Bereichen wichtig, sondern auch ein kultursensibler Umgang mit den Menschen. Da die Anzahl an älteren muslimischen Menschen im deutschsprachigen Raum stetig wächst, müssen Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste sich den Änderungen anpassen. Nicht nur Speiseangebote, sondern auch Umgangsformen müssen für diese Zielgruppe überdacht werden.
Die Bürokratie ist für alle Menschen in Deutschland nicht immer ganz einfach. Wenn dann noch Sprachprobleme dazukommen wird es für viele Menschen unüberschaubar. Daher müssen Pflegedienste oftmals schon mit beraten und über viele Sachen aufklären. Dazu gehört alles rund um die Antragsstellung eines Pflegegrades, verschiedener Dienstleistungen oder Betreuungsangebote. Aber auch die Wahl einer Pflegeeinrichtung oder eines Pflegedienstes ist manchmal nicht ganz einfach, wenn man z.B. bestimmte kulturelle oder religiöse Regeln beachten möchte. In solchen Fällen muss man auf Angebote der kulturspezifischen Altenpflege achten.
Eine kultursensible Pflege zu gewährleisten ist nicht ganz einfach. Dabei geht es nicht alleine um die Einhaltung religiöser Regeln, sondern im
wesentlichen um den Respekt gegenüber Kultur und Religion. Ein Beispiel ist der Waschvorgang. Wenn weibliche Pflegekräfte einen muslimischen
Mann waschen, können diese den Blick etwas senken, um direkten Blickkontakt zu vermeiden. Dabei geht es nicht um Unterwürfigkeit, sondern um
Vermeidung des Schamgefühls. Andere Dinge sind ganz einfach zu bewerkstelligen. Hierzu zählt das Essen. Genauso wie es heutzutage üblich ist, dass
es ein vegetarisches Gericht auf dem Speiseplan gibt, kann man ein Gericht servieren, welches auf Muslime ausgelegt ist.
Aufklärung ist ebenso wichtig. In vielen Ländern mit muslimischer Bevölkerung wird alten Menschen alles abgenommen. In den europäischen Ländern
werden alten Menschen eher dazu ermutigt möglichst viele Dinge noch selber zu machen. Das hilft nicht nur bei einer selbstbestimmten Lebensführung, sondern
hält fit. Diesen Unterschied muss man den Menschen erklären.
Waschvorgänge sind generell sehr heikel, wenn das andere Geschlecht diesen durchführt. In der Praxis hat es sich bewährt, wenn man dem Pflegebedürftigen
den Waschvorgang erklärt und sich langsam an die problematischen Zonen herantastet. Ein weiteres Problem kann das Waschen mit einem Waschlappen
darstellen. Muslime sollen sich zu bestimmten Anlässen mit fließendem Wasser waschen. Hier hat es sich bewährt eine Kanne mit Wasser neben das Bett
zu stellen und den Waschvorgang mit diesem Wasser durchzuführen. Achselhaare und die Haare im Intimbereich gelten als unrein. Diese sollten regelmäßig
entfernt werden. Fußnägel und Fingernägel sollten ebenfalls regelmäßig geschnitten werden, damit diese nicht zu lang werden. Auch bei Ankleidevorgängen
ist es respektvoll den Pflegebedürftigen alles zu erklären und diese langsam daran zu gewöhnen.
Es ist aber auch wichtig die Grenzen zu setzen. Menschen mit bestimmten Krankheiten wie z.B. Diabetes dürfen meistens nicht fasten. Falls es Medikamente
gibt in denen Alkohol enthalten ist und es keine Alternativen gibt ist, so ist die Einnahme auch im Islam erlaubt.
Diese Dinge sollten beachtet werden:
-Sprachliche Probleme klären
-Ernährung beachten (Schweinefleisch, Alkohol etc.
-Einhaltung religiöser Bräuche, Gebetsräume, Betten nach Mekka ausrichten
-Umgang bei Trauer beachten
-Ruhephasen für Gebete und Waschungen
-Wenn möglich anbieten, für Morgengebet und Nachtgebet zu wecken