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Hospizplatz beantragen – Kosten, Eigenanteil und Voraussetzungen (Aufnahmebedingungen)

antrag auf hospizpflege

In einem Hospiz werden sterbende Menschen betreut, um Ihnen einen möglichst friedvollen und schmerzfreien Sterbevorgang zu ermöglichen. Dafür steht speziell geschultes Personal zur Verfügung, welches den Sterbenden und die Angehörigen für diese Zeit betreut. Damit eine ruhige Umgebung ermöglicht wird, sind relativ kleine Einrichtungen notwendig. Somit ist die Zahl der begehrten Plätze begrenzt und an gewisse Voraussetzungen geknüpft.

Hospizplätze werden bei den Krankenkassen und Pflegekassen beantragt. Diese entscheiden dann, ob die Voraussetzungen erfüllt.



Stationäres Hospiz und Ambulante Hospizdienste

Sogenannte ambulante Hospizdienste unterstützen und begleiten sterbende Menschen in ihrem häuslichen Umfeld und ihrer vertrauter Umgebung. Sie übernehmen allerdings keine pflegerischen oder medizinischen Tätigkeiten. Das Angebot ist also eher Seelsorgerisch veranlagt. Trauerarbeit für Angehörige kann zusätzlich in Anspruch genommen werden.

Ein stationäres Hospiz hingegen ist eine Einrichtung, wo die Menschen hinkommen und dort medizinisch und pflegerisch bis zum Tod versorgt werden. In der Regel sind geschulte Palliativmediziner vor Ort oder es gibt Kooperationsvereinbarungen mit Hausärzten, die kommen können. Auch die Hausärzte haben eine fachliche Schulung durchlaufen.



Antrag auf Hospizversorgung bei Ihrer Krankenkasse stellen

Um eine Kostenübernahme zu regeln, muss ein Antrag auf Hospizversorgung bei Ihrer Krankenkasse gestellt werden. Hierzu können Sie direkt bei Ihrer Krankenkasse anrufen oder diese anschreiben.

Die Bearbeitung des Antrags wird innerhalb weniger Tage durchgeführt. Ein Zeitraum von maximal 2 Wochen wird in der Regel nicht überschritten. Der Erstantrag gilt meistens für 28 Tage. Sollte der Zeitraum nicht reichen, kann ein Folgeantrag gestellt werden. Der Folgezeitraum ist dann wieder für 28 Tage oder bei Bedarf unbefristet. Eine Aufnahme in ein Hospiz kann lediglich durch einen Arzt angeordnet werden und ist Voraussetzung für einen Antrag.



Teilzeitbetreuung in einem stationären Hospiz oder für die häusliche Umgebung

Verschiedene Hospizdienste bieten sowohl teilstationäre Betreuung sowie ambulante Palliativteams an. In den meisten Hospizen gibt es allerdings auch die Möglichkeit für Angehörige, als Besuch zu kommen und dort zu übernachten.



Voraussetzungen für die Aufnahme in ein Hospiz - Aufnahmebedingungen

Als Voraussetzung für eine Aufnahme muss eine austherapierte, lebensverkürzende Erkrankung im Endstadium vorhanden sein. Zusätzlich muss ein Antrag auf vollstationäre Hospizpflege von Ihrer Krankenkasse genehmigt worden sein. Nach einer Antragstellung prüft der Medizinsche Dienst der Krankenkasse den Antrag. Bei der Ablehnung des Antrags kann Widerspruch eingelegt werden. Das konkrete Aufnahmeverfahren wird das zuständige Hospiz mit Ihnen abklären. Eine vorzeitige Reservierung in einem Hospiz ist nicht möglich. Die Aufnahmebedingungen werden sehr streng kontrolliert und umgesetzt.

Für Kinder gibt es spezielle Hospize, da das Betreuungsangebot grundsätzlich anders gestaltet ist.

Der Wechsel von einem Pflegeheim in ein Hospiz ist schwierig. Er kann nur dann stattfinden, wenn die pflegebedürftige Person nicht mehr ausreichend versorgt werden kann. Viele Pflegeheime haben daher bereits speziell geschulte Palliativteams.



Kosten für ein Hospizplatz und Eigenanteil

Bewohner eines Hospizes können zusätzliche Leistungen wählen und beanspruchen. Je nach Wahl werden diese Kosten in Rechnung gestellt. Die Palliativversorgung selbst ist kostenlos. Arzneimittel und Hilfsmittel müssen vom Patienten bzw. deren Angehörigen als Eigenanteil getragen werden. Die Krankenkassen übernehmen in der Regel 95% der Kosten. Der Rest wird vom Hospiz selbst (durch Sponsoren oder Spenden) getragen. Die palliativmedizinische Versorgung und Kostenübernahme gilt für gesetzliche und private Krankenkassen. Ambulante Hospizdienste bekommen keine Vergütung, sondern eine pauschale Förderung.

Wenn die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt, müssen die Kosten vom Patienten bzw. deren Angehörigen selbst getragen werden. Die durchschnittlichen Kosten für eine stationäre Aufnahme liegen zwischen 200.- und 300 Euro am Tag. Darin enthalten sind alle Betreuungsleistungen sowie die komplette Verpflegung des Sterbenden. Eine Trauerbewältigung für Angehörige ist nach dem Tod des Patienten ebenfalls möglich. Der Anteil der Kosten ist unter anderem vom Pflegegrad des Patienten abhängig.

Für Personen, die sich unbezahlt von der Arbeit freistellen lassen, um einen Angehörigen beim Sterben zu begleiten gibt es den Anspruch auf ein zinsloses Darlehen. Den Antrag kann man beim BAFzA (Bundesamt für samt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben) stellen.



Persönliche Sachen im Hospiz

Jeder Hospizbewohner kann nach Absprache private Dinge mit ins Hospiz nehmen. Selbst kleine Möbelstücke oder Haustiere sind möglich. Bei Tieren gibt es allerdings die Einschränkung, dass eine artgerechte Haltung vorausgesetzt wird.



Hospizplatz in der Nähe finden

Wer einen Platz auf einer Palliativstation, in einem stationären Hospiz oder einen ambulanten Hospizdienst sucht, kann sich bei seiner Krankenkasse erkundigen oder auf der Internetseite www.wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de/de/angebote/erwachsene suchen. Alternativ kann man sich auch bei der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin oder beim Deutschen Hospiz- und Palliativverband erkundigen.