Die übliche Ernährung kann problematisch sein, wenn die Lebensmittel nicht mehr richtig geschluckt werden können. Besonders ältere Menschen
oder Menschen mit Erkrankungen am Hals und der Speiseröhre sind davon betroffen. Diese Krankheit wird als Dysphagie bezeichnet.
Um die Auswirkungen der Störung etwas abzumildern, gibt es eine geeignete Kost, die man zu sich nehmen kann. Dazu zählen Pürierkost oder
Passierkost. Diese sind auf Dysphagiepatienten und pflegebedürftige Personen abgestimmt.
Inhaltsverzeichnis dieser Seite
> Was ist Pürierkost
> Was ist Passierkost
> So erkennt man Schluckstörungen in der Gesundheits- und Krankenpflege
> Ernährungsumstellung bei Kau- und Schluckstörungen
> Was sollte beim Essen beachtet werden?
> Zubereitung von Pürierkost und Passierkost
> Schlucktraining bei Schluckstörungen
> Rezepte für Pürierkost als Download
> Schluckstörungen in der GdB-Tabelle
Was ist Pürierkost Bei der Pürierkost werden Nahrungsmittel stark zerkleinert, so dass ein Brei oder breiige Speisen entstehen. Der Vorteil des Pürierens ist, dass die wichtigen Mineralstoffe, Vitamine etc. aus den Lebensmitteln erhalten bleiben. Der Nachteil dieser Zubereitung ist, dass das entstandene Gericht sehr unappetitlich aussieht. Verschiedene Hersteller haben die Zubereitung der Gerichte so gestaltet, dass eine ansehnliche und schmackhafte Kost entstanden ist.
Beim passieren von Speisen werden feste und flüssige Bestandteile voneinander getrennt. Das Ergebnis ist immer eine Brühe, Suppe oder Soße. Bei Früchten entsteht in der Regel ein Mus (z.B. Apfelmus). Der Vorteil dieser Zubereitungsart ist, dass die Nahrung wirklich flüssig ist. Der Nachteil ist, dass die Stoffe aus den festen Bestandteilen nicht alle in der Flüssigkeit enthalten sind. Es können also wichtige Nährstoffe verloren gehen.
- Häufiges Husten (Aspiration) und Räuspern
- Unbeweglichkeit der Zunge
- Die Nahrung gelangt häufig in die Luftröhre und man muss husten
- Nahrung und Speichel kann nicht im Mund behalten werden und sie fließen wieder raus
- Nahrungsaufnahme wird immer weniger oder ganz verweigert
- Druckgefühl im Hals
- Körpergewicht wird deutlich weniger
- Atemwegserkrankungen
- Dehydration
Damit die Auswirkungen einer Dysphagie keine körperlichen Beschwerden nach sich ziehen, ist eine Ernährungsumstellung ratsam. Ziel ist es, eine
Mangelernährung zu verhindern. In manchen Fällen können durch Verschlucken auch Keime in die Lunge gelangen, wodurch eine Lungenentzündung
vorfallen kann. Um zu sehen, ob die Ernährung ausreichend ist, kann man ein Ernährungsprotokoll führen.
Die Ernährung muss weiterhin ausgewogen sein, so dass der Körper ausreichend Nährstoffe erhält. Dies kann durch Aufbaunahrung oder Pürierkost
gemacht werden. Pürierte Menüs sind mittlerweile genau auf diese Bedürfnisse zugeschnitten. Es stehen abwechslungsreiche Menüs mit verschiedenen
Geschmacksrichtungen zur Verfügung. Es ist für alle Bedürfnisse etwas dabei. Auch die Konsistent ist soweit angepasst, dass die Lust am Essen nicht
vergeht. Alternativ kann das Essen auch angereichert werden. Mit Nahrungsergänzungsmitteln oder anderen Stoffen.
Kaustörungen werden mit dieser Ernährung ebenfalls umgangen. Je nach Ursache können diese aber auch mit der Zeit behoben werden. Schlecht sitzende
Zahnprothesen werden dann neu eigestellt oder Kieferschmerzen werden ärztlich behandelt.
Wenn Sie merken, dass eine Schluckstörung vorliegen könnte, begeben Sie sich in ärztliche Behandlung. Die Problematik der
Schluckstörung kann allerdings etwas reduziert werden:
1. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit beim Essen und kauen Sie ausreichend, wenn möglich. Machen Sie Pausen, wenn es nötig ist.
2. Essen Sie immer in aufrechter Sitzposition, so dass Sie sich möglichst wenig verschlucken.
3. Konzentrieren Sie sich beim Essen. Versuchen Sie Unterhaltungen während der Nahrungsaufnahme zu vermeiden.
4. Nehmen Sie nicht zu große Portionen zu sich und nutzen Sie bei Bedarf einen Dysphagielöffel.
5. Achten Sie auf weiche Gerichte, die nicht gekaut werden müssen.
In Pflegeheimen und stationären Einrichtungen werden entsprechende Mahlzeiten frisch zubereitet oder Fertiggerichte aufbereitet. Pürierte Nahrung
ist so vielfältig, dass es püriertes Brot, pürierte Früchte oder sogar pürierten Spargel gibt. Beim Frühstück, Mittagessen und Abendessen muss
man also auf nichts verzichten.
In privaten Haushalten sind die Menüs schnell zubereitet. Sie werden lediglich in der Mikrowelle oder auf dem Herd erhitzt und sind sofort
genießbar. Das Essen ist auch für Demenzkranke mit Schluckstörungen geeignet.
In unseren Erfahrungsberichten haben wir Meinungen unserer Leser zusammengefasst, vielleicht finden Sie hilfreiche Tipps.
Es gibt viele Methoden Schluckstörungen zu bekämpfen. Man kann beispielsweise Schlucktechniken erlernen, die eine Atem- und Husttechnik
beinhalten. Zusätzlich kann man lernen die Nahrung so auf der Zunge zu platzieren, dass der Schluckvorgang erleichtert wird.
Es gibt verschiedene Therapieverfahren, welche die Körperhaltung oder den Schluckvorgang verbessern. Auch eine Bewegungstherapie ist möglich. Hierfür
sind speziell Neurologen oder Logopäden ausgebildet. Wenden Sie sich an Ihren Arzt und fragen Sie dort nach Hilfe.
Hier werden wir im Laufe der Zeit immer wieder Rezepte einstellen, die für Menschen mit Schluckbeschwerden geeignet sind. Laden Sie sich die Rezepte gerne herunter und kochen sie diese nach.
Dysphagie wird auch in der GdB-Tabelle aufgelistet. Je nach Stärke des Leidens kann ein Wert von bis zu 70 und somit ein Schwerbehindertenstatus
erreicht werden. Dort finden Sie folgende Einträge zu dem Thema:
Schluckstörungen (Dysphagie) | |
Erkrankung | GdB Wert |
Schluckstörungen (Dysphagie) ohne Beeinträchtigung der Nahrungsaufnahme | 0 - 10 |
Schluckstörungen (Dysphagie) mit starker Beeinträchtigung der Nahrungsaufnahme | 20 - 40 |
Schluckstörungen (Dysphagie) mit starken Auswirkungen auf den Ernährungszustand und häufiger Aspiration | 50 - 70 |