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Private Pflegekraft – Kosten, Preise und Legalität

Private Pflegekraft

Es gibt verschiedene Gründe, warum Angehörige sich für eine private Pflegekraft entscheiden. Skepsis gegenüber Altenheimen oder die Hoffnung auf eine individuellere Pflege sind nur zwei davon. Eine Pflegekraft zu finden, die den eigenen Ansprüchen genügt ist nicht immer ganz einfach. Besonders wichtig ist, dass man klare Vorstellungen hat und die Fallstricke kennt, welche einen erwarten können. Des Weiteren sind zuverlässige Quellen entscheidend. Wo Sie qualifiziertes Personal her bekommen, sehen Sie weiter unten.




Ansprüche an eine private Pflegekraft

Zuerst sollten Sie sich darüber im Klaren sein, was Sie genau suchen. Möchten Sie eine Vollzeitpflege (24-Stunden-Pflege) oder reicht es aus, wenn der Pflegebedürftige ein paar Stunden betreut werden soll? Lassen Sie sich hierfür auch gerne beraten oder fragen Sie andere Personen, die Erfahrung mit dem Thema Pflege haben. Denken Sie auch daran, dass dieser Punkt über die Wohnsituation der Pflegekraft entscheiden wird.

Ein weiteres wichtiges Thema ist das Aufgabengebiet, denn dieses ist entscheidend für die nötige Qualifikation der Pflegekraft. Ein demenzkranker Mensch braucht eine völlig andere Betreuung, als eine Person, die sich nur eingeschränkt bewegen kann. Daher sollten Sie sich informieren, ob Sie eine examinierte Pflegekraft brauchen oder es auch ausreicht, wenn weniger qualifizierte Menschen das machen. In manchen Situationen reicht auch eine Haushaltshilfe, welche die Betreuung übernimmt. Häufig werden freiberufliche Pflegefachkräfte beschäftigt, diese sind flexibel einsetzbar und machen individuelle Verträge.

Beratungen zu diesen Themen bieten die Pflegestützpunkte, die Pflegekassen oder freie Beratungsstellen. Ambulante Pflegedienste können auch hilfreich sein.


Woher bekommt man eine geeignete Pflegekraft?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine private Pflegekraft einzustellen. Die Möglichkeiten hängen von den oben beschriebenen Ansprüchen ab und entscheiden oftmals über die Kosten.

Vermittlungsagenturen
Vermittlungsagenturen werden besonders häufig benutzt, um Personal aus dem Ausland zu holen. Der Vorteil ist, dass die Pflegekräfte meistens bei den Agenturen angestellt sind und man sich die Arbeitskräfte „nur“ ausleiht. Dies hat auch rechtliche Vorteile. Dennoch sollten Sie sich gut informieren, bevor Sie einen Vertrag unterschreiben. Es kann auch sein, dass das Pflegepersonal in regelmäßigen Abständen wechselt. Das ist besonders ärgerlich, wenn der Pflegebedürftige eine ständig Bezugsperson braucht. Gehen Sie davon aus, dass Arbeitskräfte aus dem Ausland bei Ihnen wohnen werden.

Stellenbörsen
Kleinanzeigenbörsen, Stellenportale im Internet, Anzeigen in der regionalen Zeitung oder das Arbeitsamt sind gute Quellen für die Kontaktaufnahme mit potentiellen Fachkräften. Wichtig ist hierbei, sich die Qualifikation nachweisen zu lassen. Für Teilzeitkräfte eignen sich besonders regionale Stellenbörsen, da die Pflegekräfte in der Nähe wohnen sollten. Beachten Sie ebenfalls, dass Sie selber zum Arbeitgeber werden, wenn Sie jemanden selbst einstellen. In diesem Falle sollte man sich über Rechte und Pflichten aufklären lassen.

Das private Netzwerk
Wie in vielen anderen Bereichen, sind Mund zu Mund Propaganda oder Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis ein geeignetes Mittel zur Akquise von Arbeitskräften. Fragen Sie Freunde, Verwandte, Bekannte. Vielleicht haben diese bereits Erfahrung mit der privaten Pflege gesammelt und können Tipps geben.

Preise und Kosten

Die Preisdifferenzen können je nach Anforderungen enorm sein. Pflege aus dem Ausland ist wahrscheinlich deutlich günstiger, da dort andere Löhne gezahlt werden. Pflegekräfte aus Osteuropa bekommen ab 1200.- Euro im Monat. Zusätzliche Kosten entstehen, wenn die Pflegekraft mit bei Ihnen wohnt. Denken Sie daran, dass in vielen Ländern ein Mindestlohn gilt. Auch Vermittlungsagenturen müssen sich daran halten. In Deutschland dürfte entsprechendes Fachpersonal deutlich teurer sein.

Legalität und Rechtssicherheit

Wer eine eigene Pflegekraft privat einstellen und beschäftigen möchte, muss einige Dinge beachten. Bei Arbeitskräften aus Deutschland müssen die deutschen Arbeitgebergesetze beachtet und eingehalten werden.

Eine Arbeitskraft aus dem Ausland unterliegt oftmals anderen Gesetzen. Diese Dinge sollten Sie beachten:

A1-Bescheinigung
Vermittlungsagenturen, die Arbeitnehmer z.B. aus dem Ausland senden sollten eine A1-Bescheinigung haben. Diese dokumentiert, dass Die Pflegekraft in ihrem Heimatland eine ordnungsgemäße Sozialversicherung hat.

Tipp: Lassen Sie sich die Originalbescheinigung zeigen, damit auch Sie Rechtssicherheit haben.

Weisungsrecht
Ein weiterer Punkt ist die Dauer des Arbeitsvertrags. Der Arbeitsvertrag zwischen Pflegekraft und Agentur muss während des gesamten Entsendezeitraumes gültig sein. Das bedeutet auch, dass das Weisungsrecht der Vermittlungsagentur unterliegt und nicht der Familie, die diese Pflegekraft einsetzt. Wird das Weisungsrecht von der Familie in Deutschland ausgeübt, so muss diese Sozialabgaben etc. nach deutschem Recht abführen. Aus rechtlicher Sicht ist dies ein sehr gefährlicher Punkt, da mit dieser Regelung eine legale Beschäftigung nur sehr schwer möglich ist. Rechtssicherheit gibt es nur, wenn auch die Pflege im Ausland stattfindet.

Mindestlohn
Klären Sie rechtzeig ab, welche Tätigkeiten die Pflegekraft ausführen soll. Wenn die Arbeit hauptsächlich im Bereich der Grundpflege angesiedelt ist, so steht dem Angestellten der deutsche Mindestlohn zu.

Tipp: Seien Sie skeptisch, wenn eine 24-Stunden-Pflegekraft weniger als 2000.- Euro im Monat kostet. Diese Pflegekräfte kosten in der Regel mehrere Tausend Euro im Monat, wenn alles nach Vorschrift läuft.

Beratung
Sollten Sie Zweifel haben, lassen Sie sich besser beraten. Hierzu steht der Bundesverband Europäischer Betreuungs- und Pflegekräfte (BEBP e.V.) zur Verfügung.