Salz ist ein wichtiger Bestandteil unserer Nahrung. Es bringt nicht nur viel Geschmack ins Leben, sondern unser Körper braucht eine gewisse Menge, um
den Wasserhaushalt zu regulieren. Zusätzlich ist Salz Grundlage für die Nutzung unserer Muskeln. Selbst bei der Verdauung und dem Knochenaufbau
spielt das Mineral eine wichtige Rolle.
Jedoch gibt es auch negative Seiten an einem hohen Salzkonsum. Ein zu hoher Salzgehalt schädigt die Nieren und das Herz. Ein salzabhängiger
Bluthochdruck (salzabhängige Hypertonie) kann entstehen. Besonders ältere Menschen sind betroffen, da sie nicht genug Flüssigkeit zu sich nehmen.
Inhaltsverzeichnis dieser Seite
> Was bedeutet Salzsensitiv?
> Der Salzsensibilitätstest und seine Bedeutung
> Wieviel Salz soll man täglich zu sich nehmen?
> Welches Salz ist für Bluthochdruck verantwortlich?
> Alternativen für Speisesalz
> Neue Therapie bei salzsensitiven Bluthochdruck (Hypertonie)
Die Salzsensivität gibt an, wie stark eine Aufnahme von Salz (Natriumchlorid) den Blutdruck beeinflusst. Bei salzsensitiven Menschen reagiert der
Blutdruck stärker, als bei salzresitenten Menschen.
Der Körper eines salzresitenten Menschen ist in der Lage, überflüssiges Salz besser auszuscheiden, ohne dass der Blutdruck ansteigt.
Forscher der Universität Münster haben 2 verschiedene Test entwickelt, um eine Salzsensibilität zu entdecken. Den SBTmacro und den SBTmini
Salzbluttest. Diese Tests sind aktuell nur durch medizinisches Fachpersonal durchzuführen. Daher ist ein Besuch beim Arzt notwendig, um diesen Test
durchzuführen. Diese Tests sind allerdings kostenpflichtig.
SBTmacro:
Der SBTmacro Test wird in 3 Schritten durchgeführt. Zuerst erfolgt die Blutabnahme in ein EDTA-Röhrchen. Anschließend wird ein 2ml Natriumcocktail in das
Blut gemischt. Als letztes wird anhand einer Skala (welche sich auf dem Röhrchen befindet) abgelesen, wie sensitiv man ist.
SBTmini:
Der SBTmini wird in 4 Schritten durchgeführt. Als erstes wird mit einer Minivette Blut aus der Fingerspitze (Fingerbeere) entnommen. Das Blut wird
anschließend in ein Gefäß mit einem Puffer gegeben und gut durchmischt. Das Blut aus dem Gefäß wird danach in eine Kapillare gesogen. Diese Kapillare
wird dann 60 Minuten hingestellt und anschließend abgelesen.
Bei den Ergebnissen ist zu beachten, dass es sich immer um Momentaufnahmen handelt. Untersuchungen der Uni Münster haben gezeigt, dass eine Veränderung
des Lebensstils die Sensibilität gegenüber Kochsalz verändern kann. Die Testergebnisse sollten also als Früherkennung dienen, so dass man seine
Ernährungsweise entsprechend umstellt. In höherem Alter sind häufig therapeutische Maßnahmen sinnvoll, um die Sensibilität zu senken.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät, dass man eine Tagesdosis von 6g Salz nicht überschreitet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät
sogar nur zu einem Wert von bis zu 5g am Tag. Die Aufnahme bei Kindern sollte unter diesem Wert liegen.
Generell gilt, dass die Salzaufnahme tatsächlich sehr individuell ist. Sie hängt vom Trinkverhalten, körperlichen/sportlichen Aktivitäten und anderen
Faktoren ab. Die angegebenen Werte sind Richtwerte. Allerdings liegen die tatsächlichen Mengen in der Nahrung (besonders Fertiggerichte) deutlich
darüber, so dass die Menschen deutlich mehr Speisesalz zu sich nehmen, als empfohlen. Bluthochdruck ist daher mittlerweile zu einer Volkskrankheit
bzw. Wohlstandskrankheit geworden.
In der Regel handelt es sich um Kochsalz, Speisesalz (Meersalze und Steinsalze), welches die Menschen zu sich nehmen. Daher sind diese auch für einen erhöhten Bluthochdruck verantwortlich.
Um seinen Salzkonsum zu verringern, muss man nicht komplett auf das Mineral verzichten. Es gibt alternative Gewürzmischungen mit wenig oder gar
keinem Salz. Diese Gewürzmischungen enthalten verschiedene Gewürze und sind sehr schmackhaft. Mögliche Gewürze sind: Weißer Pfeffer, Schwarzer
Pfeffer, Paprikapulver, Kümmel, Petersilie, Dill, Basilikum, Rosmarin, Thymian, Oregano, Koriander, Majoran, Estragon, Schnittlauch.
Es gibt sogenannte Blutdrucksalze in Apotheken oder im Internet zu kaufen. Diese enthalten mehr Kalium und weniger Natrium. Verschiedene Studien
zeigen, dass sich der Blutdruck damit deutlich senken lässt. Allerdings ist die erhöhte Aufnahme von Kalium kritisch zu betrachten. Vor der Einnahme
sollte eine ärztlicher Rat eingeholt werden.
Die Hälfte der über 60 jährigen deutschen Bevölkerung leidet unter Bluthochdruck und hat somit ein Risiko an gefährlichen Herz-Kreislauf Erkrankungen
wie Herzinfarkt oder einem Schlaganfall zu sterben. Ob es eine genetische Komponente bei Salzsensivität gibt, ist noch umstritten. Erkrankungen wie
Diabetes mellitus können dabei eine weitere Rolle
spielen. Eine zu geringe oder falsche Flüssigkeitszufuhr kann die Auswirkungen eines erhöhten
Salzkonsums noch verstärken.
Bisherige Blutdrucksenker waren nicht in der Lage, den Blutdruck bei Salzsenivität effektiv zu senken. Durch eine Studie der Boston University School
of Medicine wurde gezeigt, dass Alpha1-Adrenorezeptor-Blocker nicht nur die Gefäße erweitern, sondern die Wiederaufnahme von Natrium in den Nieren
senken und die Salzausscheidung erhöhen. Eine Senkung des Blutdrucks kann mit Hilfe dieser Blocker durchgeführt werden, wenn geeignete Medikamente
entwickelt werden.