Die Zuckerkrankheit Diabetes ist eine Störung im Zuckerstoffwechsel. Bei dieser Krankheit ist der Blutzuckerspiegel zu hoch, so dass die Organe und Gefäße im Laufe der Zeit geschädigt werden. Mit Hilfe von Insulin kann man den Auswirkungen entgegen wirken. Um seinen Blutzuckerspiegel im Blick zu behalten, kann man ein Diabetes-Tagebuch führen. In diesem Tagebuch werden täglich die Werte eingetragen, so dass man eine ausführliche Dokumentation der Krankheit hat und diese optimal behandeln kann.
Inhaltsverzeichnis dieser Seite
> Diabetes mellitus Typen
> Altersdiabetes
> Insulin
> Diabetes in der GdB-Tabelle
> Behandlung richtig dokumentieren, was Sie bei der Messung beachten sollten
> Umrechnung in Broteinheit
> So führen Sie ein Diabetes-Tagebuch
> Download Diabetes-Tagebuch / Diabetes-Protokoll
Diabetes gibt es in verschiedenen Formen bzw. Typen:
Diabetes mellitus Typ 1
Bei diesem Diabetes-Typ liegt die krankhafte Störung in der Bauchspeicheldrüse. Die Insulinproduzierenden Zellen werden durch körpereigene Antikörper
angegriffen und vernichtet. Dadurch tritt ein absoluter Insulinmangel auf und es muss Insulin von außen zugeführt werden. Somit gehört Typ 1 zu den
Autoimmunerkrankungen.
Diabetes mellitus Typ 2
Hier wird die Regulation des Blutzuckers innerhalb der Zellen gestört, so dass ein relativer Insulinmangel entsteht. Prinzipiell ist ausreichend Insulin
vorhanden, allerdings kann das Hormon seine Wirkung nicht richtig entfalten. Der Körper veranlasst durch diesen Mangel eine weitere Produktion von
Insulin, was die Bauchspeicheldrüse überfordert. Durch diese Situation ist die Bauchspeicheldrüse erschöpft und stellt nun tatsächlich zu wenig Insulin
her. Dieser Typ tritt häufig bei übergewichtigen Personen auf. Rauchen kann ein weiterer Auslöser sein.
Die sogenannte Altersdiabetes ist eine Typ 2 Diabetes. Um genau zu sein ist der Beriff überholt, da dieser Typ nicht nur bei älteren Menschen
auftritt. Dennoch sind ältere Menschen häufig von diesem Typ betroffen, da der Lebensstil eine wichtige Rolle spielt. Dazu zählt auch körperliche Aktivität,
welche bei älteren Personen häufig nachlässt. Auch das Gewicht nimmt bei älteren Menschen durch eine
falsche Ernährung oftmals zu. Bei einer
angemessenen Lebensweise würde sich eine Altersdiabetes verhindern lassen. Daher empfehlen wir den betroffenen, sich von einem Arzt oder Ernährungsfachmann
beraten zu lassen.
Besonders im höheren Alter sind Schwankungen im Blutzucker sowie Unterzuckerung gefährich. Das Unfallrisiko steigt dadurch und die
Gedächtnisleistung lässt nach. Daher
sollten Folgeerkrankungen im Auge behalten und ggf. ein Pflegedienst beauftragt werden.
Insulin ist ein Hormon, welches in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) hergestellt wird. Es sorgt dafür, dass die Glukose (Zucker) in die Zellen gelangen.
Insuline werden nach Ihrer Wirkungsdauer unterschieden.
Schnelle Insuline
Die schnellen Insuline sind dazu gedacht, den Insulinbedarf bei der Nahrungseinnahme zu decken. Eine längere Unterzuckerung lässt sich somit vermeiden. Im
Gegensatz zu dem körpereigenen Humaninsulin wirken diese Varianten deutlich schneller, in einigen Fällen schon nach wenigen Minuten. Dadurch ändert sich auch das
Verhalten der Insulinzufuhr, da das Insulin schneller wirkt.
Lang anhaltende Insuline
Diese Insuline werden unabhängig von Mahlzeiten zugeführt und decken den Grundbedarf des Körpers ab und halten den Zuckerwert im Blut stabil.
Mischinsuline
Sie enthalten kurz und lang wirkende Insuline und stellen somit eine Mischform dar. Die Wirkung entsteht je nach Mischform. Sie sind für Menschen gedacht,
die regelmäßige Tagesabläufe und feste Zeiten der Nahrungsaufnahme und Bewegung haben.
Je nach Schwere der Krankheit kann eine Schwerbehinderung beantragt werden. Die Anerkennung einer Schwerbehinderung wird anhand der GdB-Tabelle
gemacht und bezieht den Krankheitsverlauf sowie den Therapieaufwand mit ein. In der GdB-Tabelle findet man folgende Einträge zu Diabetes:
Diabetes | |
Erkrankung | GdB Wert |
Gut einstellbare Diabetes mellitus Typ 1 | 40 |
Schwer einstellbare Diabetes mellitus Typ 1 | 50 |
Ausreichend einstellbare Diabetes mellitus Typ 2 (ohne blutzuckerregulierende Medikamente) | 10 - 30 |
Gerade bei älteren und pflegebedürftigen Personen nimmt die Anzahl der Medikamnete zu, die eingenommen werden sollen. Um ungewünschte Wechselwirkungen
zu vermeiden, sollte man einen Medikamentenplan führen und ein Diabetes-Protokoll führen. Das Tagebuch dient auch dazu, die Blutzuckerwerte
im Auge zu behalten. Eine optimale Dokumentation hilft nicht nur Ihnen, sondern auch Ihrem Arzt bei der richtigen Einstellung von Medikamenten.
Zusätzlich kann in dem Diabetes-Tagebuch Insulinmenge, Blutdruck, Kohlenhydrateinheiten und das Gewicht notiert werden. Krankheitssymptome und der HbA1c-Wert sind
ebenfalls sinnvoll.
Bei der Messung der Blutzuckerwerte sollte folgendes beachtet werden:
- Waschen Sie sich vor der Messung die Hände (Messstelle)
- Setzen Sie die Lanzette ein
- Führen Sie den Teststreifen ein
- Piksen Sie sich mit der Stechhilfe
- Bringen Sie das Blut auf den Streifen
- Notieren Sie den Blutzuckerwert im Diabetes-Tagebuch
Neben einem klassischen Tagebuch gibt es natürlich auch verschiedene Diabetes-Apps. Die Nutzung eine App bringt Vorteile und Nachteile mit sich. Schauen Sie sich dazu
undseren Artikel über Apps in der Pflege an.
In einer Blutzuckertabelle werden nicht nur Blutzuckerwerte eingetragen. Da das Insulin anhand der Kohlenhydratdichte der jeweiligen Mahlzeit
berechnet wird, muss auch die Mahlzeit eingetragen werden. Die Berechnung der Insulindosis erfolgt anhand der sogenannten Broteinheit "BE". Um den Wert zu
berechnen, muss man den Kohlenhydratgehalt von 100g (siehe Verpackung) nehmen. 12 g Kohlenhydrate entsprechen 1 BE. Ein anderer Wert ist die
Kohlenhydrateinheit "KE". 10 g Kohlenhydrate entsprechen 1 KE.
Folgende Lebensmittel erfordern eine Insulineinnahme:
- Hülsenfrüchte
- Alkohol
- Sojaprodukte
- Obst
- Milchprodukte
- Gemüse
- Getreideprodukte
In dem Diabetes-Tagebuch werden alle Blutzuckermessungen notiert. Patienten, die insulinpflichtig sind notieren zusätzlich die selbst gespritzte
Menge des Insulins. Klären Sie mit Ihrem Arzt ab, in welchen Abständen der Insulinspiegel gemessen werden soll. Die Messungen müssen nüchtern erfolgen.
Ein beliebter Rhytmus ist:
- Vor jeder Mahlzeit
- Vor und nach dem Sport
- Vor dem Schlafen gehen
- 2 mal im Monat alle 2 und 4 Stunden nach dem Essen
Hier können Sie sich ein leeres Muster eines Diabetes-Tagebuchs herunterladen und ausdrucken. Der Download steht als PDF oder Excel-Tabelle zur Verfügung. Sie können die Datei herunterladen und nach Geschmack verändern und nach Ihren Bedürfnissen anpassen. Nehmen Sie das Protokoll bei jedem Arztbesuch mit.