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Rheumatische Erkrankungen und Arthrose in der Pflege

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Rheuma ist ein Sammelbegriff für alle schmerzhaften Störungen, die durch den Bewegungsapparat entstehen und keine Verletzung als Ursache haben. Es handelt sich hierbei um eine Erkrankung des Bindegewebes. Typische Symptome sind: Bewegungsstörungn, Schmerzen im betroffenen Gelenk und Deformierungn.

Bei rheumatischen Erkrankungen unterscheidet man, wie viele Gelenke betroffen sind. Monoartikulär (1 Gelenk), Oligoartikulär (2 – 5 Gelenke) und Polyartikulär (5 und mehr Gelenke).





Aufgliederung von rheumatischen Erkrankungen

Es gibt im Wesentlichen 3 Arten von Rheuma. Diese werden je nach Ursache in Gruppen eingeteilt:

Arthrose (Degenerative rheumatische Erkrankung)
- Degenerative Gelenkveränderungen im Schultergelenk (Omarthrose)
- Degenerative Wirbelsäulenveränderungen (Spondylose)
- Degenerative Gelenkveränderungen im Hüftgelenk (Coxarthrose)
- Degenerative Gelenkveränderungen im Kniegelenk (Gonarthrose)
- Degenerative Gelenkveränderungen im Daumengrundgelenk (Rhizarthrose)

Entzündliches Rheuma
- Morbus Brechterew (Anhylosierende Spondilitis)
- Gicht
- Rheumatische Arthritis (Polyarthritis)
- Enteropathische Arthitis
- Rheumatisches Fieber

Weichteilrheuma Entzündliche Veränderungen an den Weichteilen nahe der Gelenke wie z.B. Bänder oder Sehnen. Hierzu gehören Schleimbeutelentzündungen oder Sehnenscheidenentzündungen, Sklerodermie.

Vaskulitiden Die Entzündung von Gefäßwänden der Arterien nennt man Vaskulitiden. Die Einteilung erfolgt je nach Größe der befallenen Gefäßwände (klein, mittel, groß)



Pflege bei rheumatischen Erkrankungen

Jede der oben genannten Gruppe hat eigene Besonderheiten bei der Pflege:

Entzündliches Rheuma:
Die Problematik liegt in den Schmerzen bei einer Bewegung. Durch diese mangelhafte Bewegung, bauen die Muskeln und somit der Körper rapide ab. Motivieren Sie die pflegebedürftige Person, sich aktiv zu bewegen. Kleine Spaziergänge oder gezielte Gymnastik helfen hierbei. Auch das Training der Feinmotorik sollte nicht vernachlässigt werden. Wenn der Pflegebedürftige sich absolut weigert, kann auch passive Bewegung helfen. Dabei werden die Muskeln dann durch eine zweite Person stimuliert. Krankengymnastik ist hierbei sehr wirksam. Pflegende Angehörige können sich einige Übungen von Physiotherapeuten zeigen lassen und diese dann zu Hause ausprobieren. Klären Sie konkrete Übungen am besten mit Ihrem Arzt ab.

Arthrose, Weichteilrheuma, Vaskulitiden:
Bei diesen Erkrankungen sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen. Je nach Art und Ausprägung sollte eine Therapie mit dem Pflegebedarf abgestimmt werden. In manchen Fällen kann zu viel Bewegung auch schädlich sein.



Rheuma in der GdB-Tabelle

Rheumatische Erkrankungen werden auch in der GdB-Tabelle aufgelistet. Dort finden Sie folgende Einträge für Rheuma:



Entzündlich-rheumatische Krankheiten der Gelenke bzw. der Wirbelsäule
Erkrankung GdB Wert
ohne Funktionseinschränkungen oder mit geringen Beschwerden 10
bei leichten Auswirkungen und Fuktionseinbußen 20 - 40
bei andauernden mittelgradigen Beschwerden 50 - 70
bei schweren irreversiblen Auswirkungen 80 - 100


Behinderungsgrad (GdB) bei Arthrose in Schulter, Fuß, Hände, Hüfte und Knie

Arthrose in den Gelenken wird nicht explizit in der GdB-Tabelle aufgelistet. Das hat den Grund, dass die Diagnose Arthrose nicht ausschlaggebend ist. Bei einer Behinderung kommt es immer auf die körperlichen Auswirkungen an und nicht primär auf die Definition einer Krankheit.

Personen, die einen Behinderungsgrad auf Grund einer Arthrose in Füßen, Knien, Schultern oder Händen anerkannt bekommen möchten, sollten vorher einen Arzt konsultieren. Auch eine Gonarthrose muss vorher abgeklärt werden. Erst nach einer sauberen medizinischen Dokumentation wird sich das Versorgungsamt mit den Auswirkungen auseinandersetzen. Sollte die Anerkennung abgelehnt oder zu gering angesetzt werden, kann man einen Anwalt beauftragen. Besonders bei ausgeprägten Knorpelschäden ist es möglich, den Grad der Behinderung zu erhöhen.