Das Leben von älteren Menschen wandelt sich häufig radikal. Nach einem aktiven Arbeitsleben kommt eine deutlich ruhigere und für einige Menschen sogar
inaktive Phase. Dieser Wandel kann in Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit enden. In manchen Fällen sind die Auswirkungen psychosomatisch. Wenn
die Gefühlswelt derart durcheinander kommt, spricht man von Altersdepression.
Inhaltsverzeichnis dieser Seite
> Altersdepression erkennen
> Altersdepression, Pseudodemenz und Demenz
> Altersdepression Hilfe für Eltern und Angehörige
Der Name Altersdepression wird bei depressiven Menschen verwendet, die älter als 65 Jahre sind. Die Stimmung dieser Menschen wird immer
negativer und freudloser. Anfangs bekommen diese Menschen körperliche Probleme wie Kopfschmerzen oder Magen-Darm Probleme. Der eigentliche
Hintergrund, die Stimmungsveränderungen und emotionale Belastungen, geschehen meistens im Hintergrund.
Zeitweise wird Altersdepression mit Demenz verwechselt, da sich die Symptome überschneide können. Der Anteil an depressiven Menschen liegt
durchschnittlich bei 5,2% der deutschen Bevölkerung. Der Anteil an altersdepressiven Menschen liegt schon bei 20 %. Noch drastischer wird es, wenn
man sich die Gruppe der pflegebedürftigen Menschen in Pflegeheimen oder Seniorenresidenzen ansieht. Hier steigt der Anteil auf 35 %. Mit zunehmendem
Alter steigt also die Wahrscheinlichkeit einer Depression. Am häufigsten sind Frauen betroffen.
Die Gründe für eine steigende Zahl im Alter sind vielfältig. In einigen Fällen sind zunehmende körperliche Beschwerden ein Grund. In anderen Fällen
ist das schwindende Sozialleben oder das neue Leben als Rentner als Ursache auszumachen. Ein drohender Pflegebedarf macht die Situation nicht besser.
Altersdepressionen werden selten erkannt und diagnostiziert, da sie viele Begleiterscheinungen haben. Da das Suizidrisiko durch diese Krankheit
ansteigt, sollte rechtzeitig ein Facharzt aufgesucht werden. Neurologen oder Psychiater sind die richtige Anlaufstelle für diese Krankheit.
Quelle: Statistische Zahlen / WHO Gesundheitsbericht
Eine anfängliche Demenz wird nicht selten mit einer Altersdepression verwechselt. Die Symptome ähneln sich laut Bundespsychotherapeutenkammer
stark. Konzentrationsschwächen und Vergesslichkeit sind nicht nur Anzeichen einer Depression, sondern können auch bei einer
Depression („Pseudodemenz“) auftreten. Weitere überlappende Symptome sind Schlafstörungen und Appetitlosigkeit. Die richtige Diagnose ist jedoch
sehr wichtig, da Depressionen gut behandelt werden können. Eine Demenz ist deutlich schwerer zu behandeln.
Bei einer nicht behandelten Altersdepression kann besonders bei Männern die Aggressivität ansteigen. Auch Wutausbrüche sind denkbar. Spätestens wenn
die Aggressionen im Alter steigen, sollte man einen Arzt aufsuchen und ggf. eine Psychotherapie in Betracht ziehen.
Um ein kognitives Training zu beginnen oder andere Angebote wahrzunehmen wie z.B. Muskelentspannungsübungen oder handwerkliche, gestalterische
Tätigkeiten ist eine ergotherapeutische Behandlung ratsam. Eine Ergotherapie kann psychosoziale Faktoren unterstützen oder körperliche Probleme wie
Kopfschmerzen, innere Unruhe, Konzentrationsprobleme behandeln. Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Eltern, Familienmitglieder oder andere Angehörige einer Altersdepression unterliegen, sollten Sie einen Arzt zu Rate ziehen. Wenn die ärztliche Diagnose feststeht, kann man sich bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe beraten lassen. Die Depressionshilfe kann Ratschläge mit dem Umgang der Krankheit und konkrete Tipps sowie Literaturratschläge geben. Wichtig ist, dass Sie lernen mit der neuen Situation umzugehen und sich nicht selbst überfordern. Nehmen Sie auch Hilfe von Ihrer Krankenkassen in Anspruch.