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Intensivtagebuch richtig führen – inkl. Muster / Vorlage als Download

Intensivtagebuch Download

Ein Intensivtagebuch ist eine spezielle Form eines Tagebuchs, welches während einer Bewusstseinsstörung eines Patienten geführt wird. Das Tagebuch wird sowohl vom Pflegepersonal als auch von den Angehörigen geführt. Es können alle Ereignisse chronologisch erfasst werden, die während der Pflegezeit auftreten. Dazu gehören auch persönliche Empfindungen, die einem bei der Pflege durch den Kopf gehen. Bei fremdsprachigen Menschen machen deren Angehörige hauptsächlich die Einträge. Je nach Vorliebe kann das Führen des Tagebuchs zu jeder Zeit begonnen oder beendet werden. Es wird jedoch empfohlen, innerhalb der ersten 3 Tage der Bewusstseinsstörung anzufangen.

Ziel ist es, dass der Pflegebedürftige nach der Bewusstseinsstörung anhand des Intensivtagebuchs die Bewusstlosigkeit und evtl. auch die Ereignisse, die zur Bewusstlosigkeit geführt haben nachvollziehen kann. Zusätzlich können Pflegende Angehörige auf diesem Weg die „Krankheit“ des Patienten für sich verarbeiten. Die Umstände, welche zur Bewusstlosigkeit geführt haben sind für manche Menschen sehr prägend. Das Intensivtagebuch kann dabei helfen, eine posttraumatische Belastungsstörung zu verhindern. Verschiedene Studien berichten von einer positiven Wirkungsweise.

Anwendungsbeispiele sind die Zeiten bei Komapatienten, Frühgeborener Babys oder sterbender Menschen. Selbst in Hospizen finden Intensivtagebücher Anwendung. Einträge können von Ärzten, Besuchern, Pflegenden und Angehörigen gemacht werden.

Die Inhalte werden so verfasst, als wenn man den Patienten direkt anspricht oder eine Unterhaltung mit ihm führt. Auch reflexive Fragen können geschrieben werden. Ansonsten ist der Schreibstil unterschiedlich. Die inhaltlichen Themen beschränken sich nicht nur auf die Krankheit (wie z.B. täglicher Zustand oder Fortschritte im Krankheitsverlauf). Es können alle Themen erfasst werden. Sport, Familie, Beruf, Freunde, Umwelt etc. Die Texte dürfen gerne persönlich sein. Aber man sollte aufpassen, dass es nicht zu intim wird. Das Tagebuch wird zentral platziert, damit alle Beteiligten leichten Zugriff haben.

Fotos sind sinnvoll. Auf Grund der rechtlichen Lage sollte man hierbei allerdings sehr vorsichtig sein und ggf. alle Einwilligungen einholen. Am besten sind Fotos, auf denen der Pflegebedürftige zusammen mit anderen Menschen zu sehen ist. Das stärkt später das Gemeinschaftsgefühl.

Erstellen eines Intensivtagebuchs

Intensivtagebücher werden in Deutschland noch nicht lange eingesetzt (seit 2008). Die Umsetzung bedarf etwas Organisation. Zuerst muss die Pflegeeinrichtung (Krankenhaus, Hospiz etc.) um Erlaubnis gefragt werden. Wenn die Erlaubnis vorliegt, sollten sich alle beteiligten Gruppen einmal zusammen setzen und über das Aussehen bzw. den Inhalt des Tagebuchs reden. Wir bieten Ihnen eine kostenlose Vorlage als Download an. Anhand dieser Vorlage können Sie eine eigene Struktur bzw. einen Aufbau entwickeln. Wir wünschen viel Erfolg bei der Rehabilitation!



Kostenloser Download: Muster/ Vorlage eines Intensivtagebuchs / Intensivpflegetagebuchs


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