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Wie gefährlich ist Radon für die Gesundheit und wie kann man sich schützen?

Radon Gesundheit

Ist von der Gefahr durch Lungenkrebs die Rede, dann denken die meisten Menschen instinktiv an Zigaretten. Zwar ist das Rauchen tatsächlich der größte Risikofaktor für ein Lungenkarzinom. Doch schon an zweiter Stelle folgt Radon vor wesentlich bekannteren Gefahrenträgern wie Asbest und Dieselruß. In Deutschland ist Radon schätzungsweise für 5 % aller Fälle von Lungenkrebs verantwortlich. Nach einer Metastudie von S. Darby, D. Hill und Kollegen aus dem Jahre 2005 liegt das Gefahrenpotenzial von Radon in Europa sogar bei 9 %.





Was ist Radon überhaupt?

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das aus dem Zerfall von Uran und Radium entsteht.

Warum ist Radongas gefährlich? Nun, an sich ist Radon zwar für die menschlichen Atemwege harmlos. Werden die Radon-Partikel allerdings über Aerosole eingeatmet, dann entsteht die Belastung der Atemwege durch die Zerfallsprodukte von Radon, nämlich Wismut, Blei und Plutonium. Die radioaktive Strahlung geschieht dabei über die Alphastrahlung, die durch eine geringe Einfallstiefe bei einer hohen Energiemenge gekennzeichnet wird.



Wenn Radon auf das Lungengewebe trifft

Beim Kontakt mit der Haut ist die Gefahr gering, denn Radon dringt hier nur bis in die äußeren Hautschichten vor. Beim feinen und empfindlichen Lungengewebe ist dies allerdings anders. Hier kann Radon leicht durchstoßen und mit seiner radioaktiven Strahlung einen massiven Schaden verursachen. Die Strahlungsenergie ist so massiv, dass genetische Informationen von Zellen verändert und Mutationen ausgelöst werden können, was im schlimmsten Fall in einen programmierten Zelltod ausarten kann. In diesem Fall ist Lungenkrebs das Resultat dieser Entwicklungen.

Biologen gehen heute davon aus, dass Radon bei der Evolution eine gewisse Rolle gespielt haben könnte, da vor allem Mutationen neben der genetischen Rekombination zur Weiterentwicklung der Arten oder zur besseren Anpassung an die sich verändernde Umwelt beitragen. Allerdings hat die Zivilisation diesen natürlichen Lauf der Dinge unterbrochen, denn das radioaktive Edelgas kann in Gebäuden um ein Vielfaches konzentrierter auftreten als in der freien Natur.



Ab wann wird Radon gefährlich?

Als Edelgase ist Radon siebenmal schwerer als Luft. Aus diesem Grund befindet sich Radon fast ausschließlich im Erdboden. Die Mengen an Radon, die in der freien Luft vorliegen, sind aus gesundheitlicher Sicht mit 3 bis 31 Becquerel/m³ zu vernachlässigen. Im Haus kann die Radonkonzentration in den schlimmsten Fällen allerdings bei mehreren Tausend Bq/m³ liegen. Wird der Mensch dauerhaft hohen Radonwerten ausgesetzt, dann steigt die Gefahr für Lungenkrebs je 100 Bq/m³ um 11 bis 16 % an.

Die WHO nimmt an, dass es für Radon keine Unbedenklichkeitsschwelle gibt, was eher unüblich ist, da normalerweise die Dosis das Gift macht. Die Gesundheitsorganisation proklamiert mit 100 Bq/m³ einen Referenzwert, der möglichst nicht überschritten werden sollte. In Deutschland sind Bauherren erst ab Konzentrationen von 300 Bq/m³ zu energischen Gegenmaßnahmen verpflichtet.



Wie gelangt Radon ins Haus?

Radon gelangt über Furchen im Untergrund in den Keller, wo es sich erst einmal ansammelt und dann langsam durch den Kamineffekt in die oberen Stockwerke vordringt. Dennoch sind die Konzentrationen von Radon im Keller stets mit Abstand am höchsten. Im Haus bleibt das schwere Edelgas im Kreislaufsystem gefangen, sodass die Werte bei fehlenden Gegenmaßnahmen kontinuierlich in die Höhe schnellen.

Die größten Risikofaktoren für größere Ansammlungen des Edelgases stellen zunächst zerklüftete Berglandschaften bei aufgelockertem Gestein dar, wobei die Konzentrationen tendenziell mit dem Alter des Bodens und der Höhe steigen. Auch an den Grenzen zweier Gesteinsarten tritt regelmäßig viel Radon aus dem Boden aus.



Wie kann man sich schützen?

Bereits durch ein regelmäßiges Stoß- und Querlüften sowie die Installation einer Lüftungsanlage lässt sich ein gewisser Schutz vor Radon im Haus herstellen. Nachhaltiger ist die Absicherung des Fundaments durch Bitumen oder BU-Beton (Weiße und Schwarze Wanne), wofür Fachleute beauftragt werden können. Fachkräfte sind es dann auch, die im Bedarfsfall weitere Maßnahmen unternehmen wie eine Absaugung des Bodens mit einem Radonbrunnen oder einer Radondrainage. Mit Radonmessgeräten lassen sich die Menge von Radon im Haus sowie die Eintrittsstellen des Edelgases identifizieren.



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