Menschen, die eine Thrombose haben, leiden unter Blutgerinseln in den Blutgefäßen oder in einigen Fällen auch im Herzen. In vielen Fällen sind die Beinvenen betroffen. Wenn sich ein Thrombus (Blutpfropf) in der Blutlaufbahn befindet, ist schnelles Handeln notwendig. Wenn der Thrombus erst mal ein Blutgefäß verstopft, werden Teile des Körpers nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, was zum Tode führen kann. Arteriosklerosen (Gefäßverkalung) spielen in diesem Zusammenhang eine große Rolle.
Inhaltsverzeichnis dieser Seite
> Wie entstehen Blutgerinsel?
> Kann man Thrombosen vorbeugen?
> Wie merkt man eine Thrombose?
> Behandlung von Thrombosen
> Pflege von Menschen mit Thrombose
> Wo treten Thrombosen auf?
Blutgerinsel entstehen durch geronnenes Blut. Dabei lagern sich Blutplättchen (Thrombozyten) aneinander und bilden einen Pfropf. Dieser behindert oder blockiert den
Blutfluss. Somit kann eine Versorgung wichtiger Organe mit Sauerstoff unterbrochen werden.
Blutgerinsel können durch äußere Verletzungen oder langsam fließendes Blut (z.B. langes liegen) entstehen.
Während einer Operation steigt die Neigung zur Blutgerinnung, daher können auch im Zuge einer OP Blutgerinsel entstehen. Zusätzlich bewirken verschiedene Erkrankungen
wie z.B. Krebs oder die Einnahme von bestimmten Medikamenten eine stärkere Blutgerinnung. Sogar künstliche Herzklappen können eine Bildung von Gerinseln fördern, da
sich an ihren Oberflächen Blutplättchen ablagern.
Menschen mit einem Thrombose-Risiko können einige Dinge beachten, welche das Risiko mindern. Dazu gehören einfache Maßnahmen:
In Bewegung bleiben
Sitzen oder liegen Sie nicht dauerhaft. Stehen Sie, wenn möglich, auf und gehen Sie ein paar Schritte. Damit regen Sie den Blutkreislauf an. Falls das nicht möglich
ist, spannen Sie die Beinmuskulatur regelmäßig an und lockern diese danach wieder. Sport oder leichte körperliche Übungen (Physiotherapie) sind zusätzlich
empfehlenswert. Hochgelagerte Beine fördern den Rückfluss des Blutes.
Ausreichend Flüssigkeit aufnehmen
Besonders in höherem Alter trinken viele Menschen nicht mehr ausreichend. Um das Blut im Fluss zu halten, ist ausreichend Flüssigkeit notwendig.
Bequeme und lockere Kleidung
Zu enge Kleidung schnürt den Körper und somit manche Arterien ab. Um dies zu vermeiden kann man lockere Kleidung anziehen, die nicht zu eng sitzt. Auch die Schuhe sollten
ausgezogen werden, wenn es möglich ist.
Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe werden vielfach während und nach einem Krankenhausaufenthalt eingesetzt. Derartige Thrombosestrümpfe bauen den Druck von unten
nach oben ab. An den Knöcheln ist viel Druck, am Oberschenkel ist wenig Druck. Damit wird die Zirkulation des Blutes von unten nach oben angeregt.
Sonstige Tipps
Lagern Sie die Beine hoch, damit das Blut in den Körper zurückfließt und nicht in den Beinen verweilt. Duschen Sie die Beine gerne kalt ab, das hält den Kreislauf in Schwung.
Diese Verhaltensweisen fördern eine Thrombose:
- Erblich bedingter erhöhter Gerinnungsfaktor
- Schwangerschaft
- Rauchen
- Starke Kramfpadern
- Einnahme der Anti-Baby Pille
- Krebserkrankungen
In manchen Fällen lässt sich eine Thrombose durch verschiedene Merkmale erkennen. Zu den Erkennungsmerkmalen gehören:
- Hitzegefühle in der betroffenen Region (meistens Bein)
- Schwellungen
- Schmerzen bei Belastung
- Schmerzen ohne Belastung
- Bläuliche Verfärbung
Wurde eine Thrombose diagnostiziert, ist schnelles Handeln notwendig. Venenthrombosen sind immer ein Notfall und können mit unterschiedlichen Therapien behandelt
werden. In diesem Fall bleibt lediglich ein Zeitraum von 5 Tagen, um das Gerinsel vollständig oder weitgehend aufzulösen. Ziel ist es, eine Lungenembolie zu verhindern.
Eine Beseitigung des Thrombus durch Medikamente wird Thrombolyse genannt. Eine operative Entfernung nennt man Thrombektomie. Operationen werden nur in sehr seltenen
Fällen durchgeführt, wenn etwa die Oberschenkelvene oder Beckenvene betroffen ist. Heutzutage ist eine medikamentöse Behandlung am gängigsten.
Behandlung mit Heparin
Heparin ist ein Medikament zur Blutverdünnung. Es wird hauptsächlich dazu eingesetzt, um Verschlusserkrankungen von Arterien und Venen zu verhindern. Teilweise wird
Heparin auch vorbeugend nach Operationen verabreicht, um das Thromboserisiko zu minimieren. Das ist besonders bei älteren bettlägerigen Patienten der Fall. Während
Heparin nur über eine Injektion zugeführt werden kann ist Marcumar ein oral einzunehmendes Mittel.
Oral einzunehmende Antikoagulation sollten je nach ärztlicher Anordnung meistens über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Die Einnahme richtet sich nach der Art
der Thrombose. Die Einnahme bei Unterschenkelvenenthrombosen beträgt bis zu 3 Monate und bei Venenthrombosen bis zum Oberschenkel bis zu 6 Monate. Die Blutverdünnung
wird beispielsweise bei einer Augenthrombose häufig eingesetzt.
Thrombolyse
Bei schweren Venenthrombosen werden vorzugsweise sogenannte Thrombolytika (Gerinsel auflösende Medikamente) eingesetzt. Hierzu gehören Streptokinase, rtPA, Anistreplase
oder Urokinase. JE älter die Patienten sind, desto geringer ist die Chance, dass sich der Thrombus auflöst. Die Thrombolyse hat zwar eine größere Chance zu wirken, als
eine Behandlung mit Heparin. Allerdings sind die Nebenwirkungen auch deutlich stärker.
Thrombektomie
Thrombektomien werden nur in speziellen Situationen durchgeführt. Wenn zm beispiel ein großer Thrombus vorhanden ist. Nach der Operation findet eine anschließende Behandlung
mit Heparin oder eine Kompressionstherapie statt. Ein operativer Eingriff wird über ein Ballonkatheter, eine offene Thrombektomie, eine Arteriovenöse Fistel oder eine
Kompressionsthrombektomie gemacht.
Kompressionstherapie
Bei dieser Therapieform wird dem Patienten ein Kompressionsverband angelegt, welcher im Laufe der Pflege durch einen Kompressionsstrumpf ersetzt wird. Durch den Verband
soll das Wachstum des Thrombus verhindert und der venöse Blutstrom angeregt werden. Die akuten Beschwerden werden durch die abnehmende Schwellung gelindert und das
Risiko einer Lungenembolie vermindert werden. Der anschließende Einsatz von Kompressionsstrümpfen verringert das Risiko eines postthrombotischen Syndroms deutlich.
Meistens treten Thrombosen in den Beinvenen auf. Daher sollten im Pflegealltag die Beine der pflegebedürftigen Personen hochgelagert werden. Eine medikamentöse
Behandlung findet nur auf Anraten des Arztes statt. Um eine Schwellung zu vermeiden, sind Kompressionsverbände anzulegen. Ein Kompressionsverband muss fest sitzen, darf
aber keine Blutbahnen abschnüren.
Thrombosepatienten sollten in Bewegung bleiben, wenn es die Situation erlaubt. Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Flüssigkeit ist wichtig. Beachten Sie, dass
Kompressionsstrümpfe nicht gleich Stützstrümpfe sind.
Die häufigsten Thrombosearten finden in den Beinvenen statt. Hierzu gehören die Tiefe Beinvenenthrombose und die oberflächliche Venenthrombose. Allerdings können die Blutgerinsel auch in allen anderen Blutbahnen wie z.B. die Analvene oder Armvene vorkommen. Als Spätfolge kann an der betroffenen Vene eine Venenschwäche auftreten.