Etwa jeder fünfte Mann mit einem benignen Prostatasyndrom infolge einer vergrößerten Prostata wird operiert. Dies ist erforderlich bei ausgeprägten
Beschwerden, beispielsweise wenn Medikamente nicht mehr wirken. Das operative Standardverfahren, das in über zwei Drittel der Fälle angewandt wird, ist die TURP. Als
langjährig praktizierte Operationstechnik ist sie gut untersucht und damit sehr sicher. Der Operationserfolg gilt als dauerhaft.
Inhaltsverzeichnis dieser Seite
> Ist man nach der Operation geheilt?
> Wie lange dauert die Heilungsphase nach der TURP?
> TURP als sicheres Standardverfahren
Bei der TURP wird die Innenzone der Prostata Span für Span mit einer Elektroschlinge ausgeschält. Mit dieser Technik bleiben winzige Reste des zu entfernenden Gewebes
stehen. Diese können zu einer erneuten Gewebezunahme nach der Operation führen, was dann wieder zu den typischen Beschwerden beim Wasserlassen führt. Allerdings müssen
innerhalb von acht Jahren nur 12-15 Prozent der Patienten erneut operiert werden. Nach der TURP verbessern sich die Symptome des benignen Prostatasyndroms um mehr als 70
Prozent.
Auch die meisten alternativen Operations-Verfahren haben eine ähnliche Quote oder es liegen noch keine Langzeitstudien vor. Eine relativ gute Datenlage gibt es bereits für
die Holmiumlaser-Enukleation. Danach ist die Rückfallrate geringer als bei der TURP, zusätzliche Vorteile sind ein geringeres Blutungsrisiko und eine kürzere Behandlungszeit
im Krankenhaus.
Im Krankenhaus muss man nur wenige Tage bleiben, auch der nach der TURP eingelegte Blasenkatheter bleibt nur bis zu drei Tage drin. Die gesamte Heilung dauert jedoch mehrere
Wochen. In dieser Zeit können Schmerzen auftreten und es können immer wieder Blut oder Blutgerinnsel im Urin sein.
Die häufigste Nebenwirkung ist bei mehr als 60 Prozent der Patienten ein trockener Orgasmus, da das Sperma, statt nach außen, in die Harnblase abgegeben wird. Das ist nicht
gefährlich und beeinträchtigt nicht die Empfindungen. Allerdings ist die Zeugungsfähigkeit dadurch stark eingeschränkt.
Die gefährlichste Nebenwirkung ist das sehr seltene TUR-Syndrom, das bei weniger als 1 Prozent der Patienten auftritt. Dabei gelangt die während des Eingriffs notwendige
Spülflüssigkeit in den Blutkreislauf, was unbehandelt lebensgefährlich werden kann. Dies kann insbesondere bei langen OP-Zeiten passieren, neuere TURP-Verfahren verwenden
eine anders zusammengesetzte Spülflüssigkeit, die weniger gefährlich ist.
Weitere, eher seltene Nebenwirkungen sind:
- allgemeine OP-Risiken wie Blutungen, Infektionen, Narkoserisiken
- vorübergehende Harninkontinenz bei Husten, Niesen, Pressen
- Harnverhalt, der die dauerhafte Einlage eines Blasenkatheters erforderlich macht
- Harnröhrenverengung durch Narbenbildung
- Erektionsstörungen äußerst selten, aber nicht auszuschließen
Der Operationserfolg ist in der Regel gut. Die meisten Nebenwirkungen sind selten oder vorübergehend. Sollten nach Jahren erneut Beschwerden auftreten, kann die Operation wiederholt werden oder die Entscheidung für ein anderes Verfahren zur Reduktion des Prostatagewebes getroffen werden. Über die heutzutage sehr vielfältigen Möglichkeiten berät der Urologe.