Die Lebensqualität im Alter stützt sich bekanntermaßen auf drei große Säulen: Familie, Gesundheit und Mobilität. Dass dies grundlegende Werte
sind, spiegelt sich laut Umfragen direkt im Lebensglück wider. Würden wir dementsprechend einen Glücksforscher bemühen, so sind dies auch jene
Werte, welche bevorzugt an erster Stelle in der statistischen Betrachtungsweise stehen. Einem UN-Bericht zufolge leben die glücklichsten Menschen in
Finnland gefolgt von Norwegen, Dänemark, Island und der Schweiz (Stand 2018). Deutschland belegt demzufolge Platz 15 und sollte gerade im Zuge der
derzeit positiven Auswirkungen eines guten Krisenmanagements in der Zukunft noch einige Plätze nach oben klettern. Verbesserungen sollten demnach
immer eine Option bleiben, um die Freiheit des Einzelnen bemessen an den Lebensgrundlagen zu garantieren. Hinsichtlich des Wohlstands ist somit
die Lebenserwartung ein Feld, auf dem die positive Nahrung gedeiht.
Für Senioren bedeutet Freiheit zunächst erst einmal Mobilität. Andernfalls sprechen wir von Abhängigkeit, die sich sowohl gegenüber dem Nächsten
als auch hinsichtlich gegebener Infrastrukturen zeigt. Da sich das Altern nicht aufhalten lässt, können demzufolge nur körperliche Anpassungen oder
eine Umzugshilfe, den weiteren unabhängigen Lebensweg eines älteren Menschen garantieren.
Inhaltsverzeichnis dieser Seite
> Die zunehmende Landflucht der Senioren
> Eigenständig sein bis ins hohe Alter
Abgesehen von der fehlenden Infrastruktur auf dem Land, zieht es viele Senioren vermehrt innerorts, da sie schlichtweg nicht mehr in der Lage
sind, in Eigenverantwortung mobil zu bleiben. Ein Umzug ist somit oftmals die einzige Alternative, um eine gewisse Lebensqualität und Freude am Leben
aufrechterhalten zu können. So ist eine verkehrsmedizinische Untersuchung zwar keine Pflicht, aber dennoch eine Voraussetzung, um sich und andere
im Verkehr nicht zu gefährden. So sind die Reaktionsfähigkeit und die Sehschärfe im Alter zwei der Hauptgründe, um die Verkehrssicherheit zu
garantieren.
Wer finanziell dazu in der Lage ist, wird somit seine Koffer packen oder andere weitreichende Maßnahmen ergreifen. Dass dies nicht jedem vergönnt
ist, beweisen wiederum die Zahlen. Waren im Jahr 2010 rund 14 Prozent der Rentner und Pensionäre Armut gefährdet, stieg diese Zahl bereits 2017
auf ca. 18,7 Prozent. Diese Zahlen sprechen also für sich und so gesellt sich zu der stetig steigenden Zahl an Senioren, ebenfalls die Zahl der durch
Armut bedrohten Menschen.
Die Folge dieser Armutsstrukturen lässt sich volkswirtschaftlich kaum bemessen. Zwar wird in Deutschland jedem eine Pflegehilfe in Form von Pflegegeld garantiert, dies kann jedoch der Weisheit letzter Schluss nicht sein, zumal die Zustände in einigen Pflegeheimen hier gar nicht erwähnt werden sollen. Sowohl die Unabhängigkeit jedes Einzelnen als auch die Gesundheit einer kompletten Volkswirtschaft stehen auf dem Prüfstand. Um unabhängig zu sein, benötigt ein Mensch die Freiheit, die es braucht, um auf die Hilfe anderer verzichten zu können. In diesem Zusammenhang bestimmt zunächst erst einmal die eigene Persönlichkeit den Grad der Eigenständigkeit. Die Entscheidungsfähigkeit muss somit stets autonom und aus gesellschaftlicher Sicht auf der Grundlage eines mündigen Bürgers erfolgen. Ist dies nicht mehr der Fall, so ist dies nicht nur undemokratisch, sondern man deklassifiziert den Menschen in seiner Hilfsbedürftigkeit. Dies ist nicht nur aus gesundheitlichen Bedenken tragisch, sondern schafft ein Gefühl der Unzufriedenheit, welches in einer Gesellschaft wie ein Krebsgeschwür heranwächst.